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schwalbe
während rings um uns herum die leute vor den fernsehgeräten von schwalben zeugen werden, sehe ich dort draußen, vor dem fenster, eine schwalbe. sie ist grün, von jener sorte, die sie, eine andere, besonders mag. wir, du und ich, kommen auf die schwalbe von damals zu sprechen, auf deine, die war nicht grün, sie war schwarz., und du hattest sie verkauft an leute, die, weiß gott allein wie, ihr leben durchgebracht hatten und in deiner schwalbe nur eine möglichkeit mehr zu diesem zweck erkennen konnten. das fühlt sich kurz an wie ganz, ganz früher, damals, vor jahren, als der sommer sorgloser zeuge und wir ausgelassen waren. es ist lange her, es tut nicht weh, nicht wehmut noch nostalgie. das wissen allein, dass es heute anders, aber noch immer ist.

irgendwo weit weg, jetzt gerade, wo ich das schreibe: tor!

0,33
da draußen auf der straße, vorhin, ich war gerade auf dem weg nach hause: ein mann vor einer haustür, hantiert mit dem schlüssel vor der tür. will ihm nicht ganz gelingen. seine waden sind käsig-fest, keine haare, die sandalen speckigstes leder. wie nackt er wirklich ist, kann ich nicht feststellen, er hat sich einen bademantel aus den 80er jahren umgeschlungen. endlich geht die tür auf, ich bin fast schon auf gleicher höhe mit ihm, da beugt er sich langsam runter - wie fettig sein haar doch ist - zu dem kleinen, noch geschlossenen bier, das er am boden abgestellt hatte.

es ist mittag, herrlichstes sonnenwetter. an die traurigkeiten in dieses menschen wohnung mag ich gar nicht denken müssen.

 



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