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shine on.
shine on, shine on.

distanz ermessen.
wir heben die hand, ist gefahr im verzug. das haben wir im kino gelernt. einmal waren wir gemeinsam dort, und es war wundervoll, dich neben mir zu wissen. wie wir beide nicht wussten, was die hand in der luft soll. du hast mich gefragt, ganz nahe, weil es so still um uns war, weil du es nicht verstanden hattest. jetzt, nah nicht mehr.

mangelerscheinung.
und an einem morgen wie diesem vermisse ich dich, obwohl du nie dort warst, wo ich dich, dann, vermissen könnte. es ist nur so, du fehlst mir, und ich kann es nicht ändern, einfach so, ganz ohne tand drumrum. du scheinst weg, und das finde ich nicht zum aushalten, manchmal zumindest, an einem morgen wie diesem. weil ich dich nie tanzen gesehen habe. und ich glaube, du lächelst beim tanzen, dieses wundervolle lächeln, das du mir wenige male von herzen geschenkt hast.

ich hoffe, es geht dir gut. draußen regen sich berets die vögel; gevögelt haben wir nie.

luna stella.
du bist ein kleiner stern, schimmerst vor dich hin, mal blinkst du etwas, bist dann fröhlich, meist aber bleibst du unerkannt an irgendeinem rand des himmels, unergründlich, auf distanz.

ich wollte dir einen namen geben, doch wir reden aneinander vorbei.

rückblick
690 tage
zuletzt: 27. Mrz, 11:26

"ein brief von weit weg, so bist du mir nah"
"scheisse tut mir leid, es muss sich echt was ändern,bin so depressiv.hilf mir doch, will mal wieder lachen-kuss."

vor langer zeit erhalten. in alten handy gefunden. heute ging's dir auch nicht sonderlich, aber depressiv warst du glücklicherweise nicht.

geändert hat sich leider nicht viel.

"i am the world's forgotten boy"
und dann gehst du, nachts. durch den frischen schnee, den wir vorher noch beobachtet hatten. und es war ein schwieriges gespräch und es war danach eine schöne zeit, ein paar momente lang zumindest, und dann war alles in ordnung und wir küssten uns kurz zum abschied, der ein mehrfacher war.

und dann, am nächsten tag, also heute, fühle ich mich, als hättest du alles gerade eben gesagt und ich fühle, wie ich mich hätte fühlen sollen, dann, in diesem augenblick, letzte nacht, bevor du gegangen bist.

"everything in its right place."
und du lächelst entschuldigend. hättest es ja beinahe verpasst, dann plötzlich draußen die straßenbahn und du wusstest, es ist schon spät, zu spät beinahe. aber noch gerade rechtzeitig für alles, das ist das einzige was zählt. später dann viele biere, du paffst eine zigarette, warum, weißt du nicht. das stirntuch steht dir gut, überhaupt deine haare. rot. zum abschied die worte, dass man sich sehe und ja, bestimmt werden wir das.

nichts weiter eigentlich, ein schöner abend.

privilegien.
das irrwitzige gefühl, in jemanden sich verknallt zu haben und dies ganz dringend der liebsten, die gerade, geografisch, weit weg ist, erzählen zu müssen, weil man sonst platzt, und aber auch besonders, damit sie sich mit einem freut. weil es doch etwas schönes ist, jemandem zu erzählen, dass man verknallt ist, und der freut sich dann mit einem. das mithin schöne gefühl, dies sogar tun zu können, ganz sicher. und dass wirklich freude herrschen würde.

(notiz an mich: arroganz darüber gegenüber anderen gar nicht erst entstehen lassen, auch wenn sie - selbstverschuldete unmündigkeit und so - vielleicht sogar berechtigt wäre)

"... der kleinscheiß die nägel."
(1) der tag macht mit einem fiesen kinnhaken, den ich, schlafend, nicht habe kommen sehen können, auf sich aufmerksam. das sitzt. das radio spielt, hintereinander, die neuen singles von virgina jetzt, mia und rosenstolz. das hält kein mensch aus. ich schon gar nicht.

(2) in der s-bahn mir gegenüber eine junge frau. sagen wir eher: ein mädchen. offenbar studentin, wir haben den gleichen weg. aber doch ein paar jahre jünger als ich. sie liest, ich lese. aus dem augenwinkel bemerke ich: sie schlägt die beine übereinander. an sich ist sie nicht mein typ, deswegen beachtete ich sie zuvor kaum, aber wie sie das macht, mit den beinen, das ist fabelhaft, das merke ich gleich. nicht, dass man delikates sähe. aber ihre beine, in schwarzen, etwas groben strumpfhosen.--- sie sind stark, aber nicht muskulös, keineswegs stämmig, aber eben nicht zierlich. und das mag ich. der überwältigende drang, diese beine mit den fingerkuppen zu berühren. sie zu lecken. ich starre vielleicht einen moment zu lang und meine, dass die frau neben dem mädchen, das von all dem nichts mitkriegt, denn sie liest ja mit beneidenswert in sich versunkener konzentration (vermutlich lag es daran, dass sie mit ihren beinen so zauberte, sowas schaffen nur die wenigsten bewusst), dass diese frau also mich und meinen blick, vor allem aber das mutmaßliche funkeln darin, das grinsen, das sich zu solcher gelegenheit für gewöhnlich um meine mundwinkel legt, bemerkt. denn sie wiederum starrt mich nun, wie ich gewahre, durch eine sonnenbrille (im dezember! kein schnee!) unentwegt und mit nicht wenig entgeisterung im gesicht an. überhaupt eine groteske erscheinung, diese frau.

(3) auf dem rückweg, ebenfalls in der s-bahn, eine punkerin, die sich ihr punkerdasein teuer bei h & m erkauft hat und somit also gar keine punkerin ist, denn punker gehen nicht zu h & m und also deshalb gibt es auch kaum noch punker und wenn man doch mal welche trifft, dann sind die meist peinlich, und diese punkerin hört im walkman/ipod/whatever laut und deutlich die neue single von mia. dies ist nicht mein tag.

(4) zuhause angekommen, bemerke ich, dass ich, was ich mir vorgenommen hatte, den kaffee zu besorgen vergessen habe. also nochmal raus.

(5) "nur eben kaffeeholen" gerät an der kasse zur geduldprobe, da eine etwas ältere, sich für resolut haltende dame wegen ein paar cent, die sie mehr zu zahlen nicht willens ist, obwohl der bardcode an den produkten eine eindeutige sprache spricht, die zeit ihrer mitmenschen sprübar belastet. ich möchte sie, hier und jetzt und vor allen anderen, in deren namen ich dann zu agieren mir gewiss sein könnte, beleidigen (und vielleicht auch schlagen). soviel aufhebens um ein paar cent. kleingeld-kleingeisterei.

(6) telefonieren, und dabei über's ficken sprechen. in beiderlei hinsicht mit der person am anderen ende.

differenzen.
zwei, drei sätze nur. übers telefon. du lachst am ende wie ein glückliches kind. mein elan für den tag: dahin.

"... von wo aus ich euch lachend ansehe."
"plagt euch nicht so ab", möchte man ihnen zurufen, "in spätestens einem jahr seid ihr eh woanders, nicht mehr hier!". damit sie's locker nehmen. nicht zum aushalten, wie sich da gewunden wird, gekrebst.

gute miene zum bösen spiel dann doch. kein kommentar also, für den man mir mal danken würde, mir aber hier und jetzt ausgesprochen nur als arroganz ausgelegt würde. deshalb lieber lächeln. vielleicht springt dafür ja verzweiflungssex raus.

tréma.
mit dieser musik im ohr, einmal mehr, gleiten. sich dabei unsterblich in ein weblog verlieben. das verlangen, dass es dort, wo schon eine weile lang nichts neues angefügt wurde, auf der stelle weitergeht. neues von diesem wesen ersehnen. und wenn es nur eine emailadresse wäre.

"you've got to leave when you're heart says go
tomorrow's gonna bring it back"


eine stimme singt dies in mein ohr, genau jetzt, in diesem moment. ich läge heute nacht gerne in deinen armen. die membran zwischen text und fleisch. every flesh is erotic und deines, das diesen text gestaltet, durch den text gestaltet wurde, zu küssen wäre meines abends wonne.

körperlichkeit, du teufel.

tasten.
nummern in einer mail. abwarten, was heute abend noch geschieht.

i was here.
spuren von dir, wenn du weg, schlimmer: weit entfernt bist. ein rotes haar in einem staubwölkchen, in irgendeiner ecke der wohnung. ein rotes haar, das sich in eine socke verfangen hat, die ich der waschmaschine entnahm und die es nicht mehr hergeben will. ein rotes haar sogar in der zuckerdose, morgens beim kaffee. weiß gott allein, wie das dort hinkam; mir ist das eins: ich freue mich, auf solche spuren zu stoßen. "i was here", scheint das zu sagen, mit einem augenzwinkern. du warst hier, und bist schon viel zu lange weg.

blitz.
der knochen deiner hüfte. kurz, nur einen moment, dazwischen. als du dich streckst, etwas an der musik richtest. unmerklich lauter, leiser. der wunsch, diese stelle zu küssen.

dein neuer haarschnitt gefällt mir, sage ich.

schwellen.
die straße zieht sich ins unendliche, die lichter an ihrem rand ziehen mit. man sollte einen meter kleiner sein. dann könnte man ein foto machen und es wäre wundervoll. so bleibt es nur bild vor augen und darin niederschmetternd. alles sieht besser aus, wird es rechteckig gerahmt.

gerade als ich denke, wie erbärmlich solch literarische zustände sind, passiere ich lit.list, einen neuen buchladen. der ist mir sympathisch, doch war ich noch nie drinnen.

23.30 uhr - die substanz aus feuchtigkeit und nebel (hoffentlich merkt keiner, wie schamlos ich mich bediene).

klebenbleiben.
flirrende sonne. schweiss. alter, neuer, klebriger schweiss. der geruch von sonnenmilch. dein rücken. ich liebe deine beine. deine wunderschönen beine. und dann wieder sonne. zeit, so elastisch wie warmes gummiband. gleiten.

 



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