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existenz und angst

shine on.
shine on, shine on.

distanz ermessen.
wir heben die hand, ist gefahr im verzug. das haben wir im kino gelernt. einmal waren wir gemeinsam dort, und es war wundervoll, dich neben mir zu wissen. wie wir beide nicht wussten, was die hand in der luft soll. du hast mich gefragt, ganz nahe, weil es so still um uns war, weil du es nicht verstanden hattest. jetzt, nah nicht mehr.

rückblick
690 tage
zuletzt: 27. Mrz, 11:26

schwellen.
die straße zieht sich ins unendliche, die lichter an ihrem rand ziehen mit. man sollte einen meter kleiner sein. dann könnte man ein foto machen und es wäre wundervoll. so bleibt es nur bild vor augen und darin niederschmetternd. alles sieht besser aus, wird es rechteckig gerahmt.

gerade als ich denke, wie erbärmlich solch literarische zustände sind, passiere ich lit.list, einen neuen buchladen. der ist mir sympathisch, doch war ich noch nie drinnen.

23.30 uhr - die substanz aus feuchtigkeit und nebel (hoffentlich merkt keiner, wie schamlos ich mich bediene).

beat
ficken, dreckig. auf ihren bauch spritzen. den geruch (all das) in der nase. aufstehen, wacklig auf den beinen, einknicken. weiter. zum kühlschrank, zwei bier, kalt. alles da draußen vergessen. dreckig ficken.

gute besserung
mal wieder von irgendwas begeistert sein. richtig ehrlich, von grundauf. sich fragen, warum das nicht mehr geht. warum alles immer nur schal erscheint.

0,33
da draußen auf der straße, vorhin, ich war gerade auf dem weg nach hause: ein mann vor einer haustür, hantiert mit dem schlüssel vor der tür. will ihm nicht ganz gelingen. seine waden sind käsig-fest, keine haare, die sandalen speckigstes leder. wie nackt er wirklich ist, kann ich nicht feststellen, er hat sich einen bademantel aus den 80er jahren umgeschlungen. endlich geht die tür auf, ich bin fast schon auf gleicher höhe mit ihm, da beugt er sich langsam runter - wie fettig sein haar doch ist - zu dem kleinen, noch geschlossenen bier, das er am boden abgestellt hatte.

es ist mittag, herrlichstes sonnenwetter. an die traurigkeiten in dieses menschen wohnung mag ich gar nicht denken müssen.

lucky man
i hope you understand.

optimus optimissimus
hey, so auf den zweiten blick ist ja eigentlich doch alles ganz schön scheiße.

familienroman
das entsetztlichste gefühl: nicht aus des vaters schatten nicht treten zu können, sondern aus der muttern. zu wissen, dass, um leben zu können, die liebe verraten werden muss, was erst, nun ja, nach deren ableben geschehen kann, geschehen soll. zeit absitzen, dennoch lieben, dennoch stoßrichtung: nur weg.

ein schier entsetzliches gefühl: der hass auf mütter, wie sie es wagen können, kinder zu gebären. wo sie doch wissen, dass die liebe, die sie ihnen zuteil werden lassen, nur von begrenzter dauer sein wird. dass da eine welt ist, in die entlassen werden muss. dass eines tages der eigene tod eintritt und das kind dann verlassen bleiben muss, losgelöst von nabelschnur und mutterliebe. der verrat, der am kind doch schon begangen wird, wenn man sich entscheidet mutter zu werden. die niederträchtigkeit, mit der beschlossen wird, liebe zu schenken, die nie ewiglich sein kann, die von vorneherein nur begrenzt sein kann, ohne aber dass dem kind dies bewusst sei. die tragödie, die in dem allen liegt.

es ist entsetzlich und abscheulich, so zu denken, so denken zu müssen, so sich zum denken verleitet, gedrängt zu fühlen. mutter- und auch weltverrat. der schatten, aus dem zu treten man erst nach dem tod der mutter in der lage ist. zu wissen, das darin verrat liegt, der verrat an der mutter, der verrat der mutter an einem. zu wissen, dass in dem wissen darum schon der verrat schlummert. das ist das entsetzlichste daran.

 



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