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interieur

mangelerscheinung.
und an einem morgen wie diesem vermisse ich dich, obwohl du nie dort warst, wo ich dich, dann, vermissen könnte. es ist nur so, du fehlst mir, und ich kann es nicht ändern, einfach so, ganz ohne tand drumrum. du scheinst weg, und das finde ich nicht zum aushalten, manchmal zumindest, an einem morgen wie diesem. weil ich dich nie tanzen gesehen habe. und ich glaube, du lächelst beim tanzen, dieses wundervolle lächeln, das du mir wenige male von herzen geschenkt hast.

ich hoffe, es geht dir gut. draußen regen sich berets die vögel; gevögelt haben wir nie.

"i am the world's forgotten boy"
und dann gehst du, nachts. durch den frischen schnee, den wir vorher noch beobachtet hatten. und es war ein schwieriges gespräch und es war danach eine schöne zeit, ein paar momente lang zumindest, und dann war alles in ordnung und wir küssten uns kurz zum abschied, der ein mehrfacher war.

und dann, am nächsten tag, also heute, fühle ich mich, als hättest du alles gerade eben gesagt und ich fühle, wie ich mich hätte fühlen sollen, dann, in diesem augenblick, letzte nacht, bevor du gegangen bist.

privilegien.
das irrwitzige gefühl, in jemanden sich verknallt zu haben und dies ganz dringend der liebsten, die gerade, geografisch, weit weg ist, erzählen zu müssen, weil man sonst platzt, und aber auch besonders, damit sie sich mit einem freut. weil es doch etwas schönes ist, jemandem zu erzählen, dass man verknallt ist, und der freut sich dann mit einem. das mithin schöne gefühl, dies sogar tun zu können, ganz sicher. und dass wirklich freude herrschen würde.

(notiz an mich: arroganz darüber gegenüber anderen gar nicht erst entstehen lassen, auch wenn sie - selbstverschuldete unmündigkeit und so - vielleicht sogar berechtigt wäre)

differenzen.
zwei, drei sätze nur. übers telefon. du lachst am ende wie ein glückliches kind. mein elan für den tag: dahin.

tréma.
mit dieser musik im ohr, einmal mehr, gleiten. sich dabei unsterblich in ein weblog verlieben. das verlangen, dass es dort, wo schon eine weile lang nichts neues angefügt wurde, auf der stelle weitergeht. neues von diesem wesen ersehnen. und wenn es nur eine emailadresse wäre.

"you've got to leave when you're heart says go
tomorrow's gonna bring it back"


eine stimme singt dies in mein ohr, genau jetzt, in diesem moment. ich läge heute nacht gerne in deinen armen. die membran zwischen text und fleisch. every flesh is erotic und deines, das diesen text gestaltet, durch den text gestaltet wurde, zu küssen wäre meines abends wonne.

körperlichkeit, du teufel.

i was here.
spuren von dir, wenn du weg, schlimmer: weit entfernt bist. ein rotes haar in einem staubwölkchen, in irgendeiner ecke der wohnung. ein rotes haar, das sich in eine socke verfangen hat, die ich der waschmaschine entnahm und die es nicht mehr hergeben will. ein rotes haar sogar in der zuckerdose, morgens beim kaffee. weiß gott allein, wie das dort hinkam; mir ist das eins: ich freue mich, auf solche spuren zu stoßen. "i was here", scheint das zu sagen, mit einem augenzwinkern. du warst hier, und bist schon viel zu lange weg.

bestimmungsmusik
mit der zeit, in der zwischen zwei einträgen, erahnen, dass sich hier, in diesem weblog, letzten endes ein liebesbrief raum verschafft. vielleicht, so eben noch ein gedanke, dies nicht gut finden, dennoch weiterschreiben.

gleiten
ekkehard ehlers plays john cassavetes 1.

eintauchen. gleiten.

kleiner geworden
nun.

nachtrag von vor einigen jahren, wiederentdeckt und für aktuell befunden
Pyrotechnik im Hirn. Verschweisst Wunschbild-Ideal und nacktes Sein zu einer Einheit, frisst sich durch den Schädel, drückt sich an ihn, Überdruck. Nichts scheint wie es ist, vor allem nicht mein Selbst, so geniesse ich meinen Ritt mit dem Teufel im Genick durch Seelenwelten meines Egos, erschaffen in blinder Apathie gegenüber dem Rest der Welt... Leinwände werden beleuchtet, neu definiert, erschaffen wenn sich mein Auge focusgleich auf andere Welten legt, sie begehrt, durchblickt, verzehrt. Pyrotechnik - kurz vorm Entflammen des Infernos.

Versuch, meine Grenzen zu überschreiten, definiert durch nackte Haut und kaltem Schweiß. Pulsierendes Herz, eingesperrt im engen Torso, ein Raubtier vor dem Sprung. Augen, immer nur Augen und dann ein Blick, der mich im Rücken trifft, siedend brennt: Die Pyrotechnik dreht sich, fremdgesteuert, angezogen von dem Blick.

Sünder, Dekadente, und dann der Blick: Augen!
Eine Kerze inmitten Schattenspiele, die Augen nicht weit davon. Glänzend weißes Fleisch, rote Lippen, darüber: der Blick. Der Sprung, das Ich/Raubtier ist entfesselt. Bemächtigt sich, zerfleischt, notfalls auch sich selbst. Rote Lippen. Brennen. Schönheit, inmitten des Verfalls. Ein Lächeln. Nähe und Distanz, so weit weg, so gottverflucht weit weg. Unerreichbar.

 



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